Johannes Schöll

P3 group GmbH

Tag 2 (6. November 2024)
14:45 Uhr
Ferrum

LFP-Batteriezellen aus europäischer Produktion – Selbstverständlichkeit der Zukunft oder nicht umsetzbar? Chancen und Herausforderungen einer inländischen LFP-Lieferkette

Die kontinuierlich steigenden Elektrifizierungsraten in Europa führen zu einem stärkeren Bedarf an Marktsegmentierung von Elektrofahrzeugen, um ein breiteres Marktangebot abzudecken. Neben der Notwendigkeit von Leistungsverbesserungen gewinnt die Dringlichkeit der OEMs, sichere und kostengünstige Optionen anzubieten, zunehmend an Bedeutung. Daher gewinnen LFP-Batterien bei europäischen Batterieherstellern immer mehr Aufmerksamkeit. Derzeit wird die Versorgung mit LFP-Zellen zu über 95 % von China gedeckt, wo Marktführer wie z. B. CATL von ihren großflächigen Produktionsanlagen, Subventionen und niedrigen Betriebskosten profitieren.

Die Lokalisierung der LFP-Lieferkette in Europa hat das Potenzial, die Vorlaufzeiten zu verkürzen, Know-how zu übertragen und gemeinsame Entwicklungen für diese Technologie zu ermöglichen. Aus diesem Grund arbeiten chinesische Tier-1-Zulieferer und europäische Neulinge intensiv daran, entsprechende Produktionsstätten in der EU aufzubauen. Neben der Lokalisierung werden sich auch die Produktionsbedingungen wie z. B. Arbeits- oder Energiekosten ändern, was zur zentralen Frage führt, ob lokal produzierte LFP-Batteriezellen tatsächlich die kosteneffizienteste Lösung für Elektrofahrzeugbatterien bleiben können.

Diese Frage sowie die Chancen und Herausforderungen der europäischen LFP-Zellproduktion sollen in dieser Präsentation erörtert werden. Dabei wird ein tieferer Einblick in die Veränderungen in der Zellkoststruktur gegeben und mit aktuellen NMC-basierten Marktlösungen verglichen.

Lebenslauf

Johannes Schöll hat drei Jahre Erfahrung in der Produktion von Lithium-Ionen-Zellen gesammelt. Seine Expertise umfasst die Produktion und Zellanalyse sowohl für Pilot- als auch für GWh-Produktionsanlagen von Lithium-Ionen-Zellen, Kostenengineering für aktuelle und zukünftige Lithium-Ionen-Batterietechnologien sowie die Post-Mortem-Analyse von Batterien, die Rückwärtskostenermittlung und Fertigungsbewertung einschließt. Zudem hat er globale Evaluierungen der Batterieversorgungsnetzwerke durchgeführt, das Marktpotenzial für Batterien bewertet und Kunden- sowie Wettbewerbslandschaften in der Batterieindustrie analysiert.

Darüber hinaus hat er nächste Generationen von Zelltechnologien wie Natrium-Ionen- und Silizium-Anoden bewertet und Erfahrung in der Maschinenbau- und Konstruktion von Fertigungsmaschinen gesammelt. Seine Arbeit umfasst die globale Trendanalyse der Energiewende, einschließlich erneuerbarer Energien und Elektromobilität. Johannes Schöll ist versiert in Python und CAD und besitzt sowohl einen M.Sc. als auch einen B.Sc. in Maschinenbau von der OTH Regensburg.